30.01.2023
Eishockey

Durch Höhen und Tiefen geschlittert

Eishockey und Eintracht Frankfurt, das gehört bereits seit den 60er Jahren zusammen. In den 80ern fester Bestandteil der Bundesliga, 1991 aufgelöst, gibt es seit 2002 wieder Eishockey bei der Eintracht.

1959: Eishockey unter freiem Himmel

Die Eishockeyabteilung wird 1959 durch Rudi Gramlich gegründet und trägt am 14. Januar 1960 in Kronberg auf einem vereisten Tennisplatz ihr erstes Spiel aus. Es gibt kein Flutlicht, beleuchtet wird der Platz von Autoscheinwerfern. Eine standesgemäße Spielstätte kann bereits Ende desselben Jahres bezogen werden: Am 10. Dezember 1960 wird die neben dem Waldstadion errichtete offene Kunsteisbahn eingeweiht, zum Eröffnungsspiel gegen die SG Nürnberg kommen über 10.000 Zuschauer.

1968/69: Der Aufstieg in die Bundesliga

Unter der Leitung von Trainer Georg Kowarik wird Horst Philipp mit zwölf Treffern erfolgreichster Torschütze. Obwohl dieser in der Folgesaison sogar 26 Treffer erzielen kann, erreicht die Eintracht nur den zweiten Tabellenplatz und steigt in die Oberliga ab. In der Oberliga-Saison 1976/77 kommen zum Spiel gegen Preussen Berlin nur 36 zahlende Zuschauer. Daraufhin entschließt sich der Abteilungsvorstand, das Heimrecht bei der Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga an die Gegner zu verkaufen, um die Eishockeyabteilung am Leben zu erhalten.

1981: Umzug in die neue Spielstätte

Wenige Jahre später erhält die Mannschaft eine neue und sehr attraktive Spielstätte: die neue Eissporthalle am Ratsweg, die am 27. Dezember 1981 mit einem Länderspiel gegen das Olympiateam der Sowjetunion eröffnet wird. Auch der sportliche Erfolg kehrt zurück. Die Mannschaft steigt 1982 in die 2. Bundesliga auf und erlebt in der neuen Halle einen Zuschauerboom.

1985-89: Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga

In der Saison 1986/87 wird der Klassenerhalt nach Platz neun in der Doppelrunde und dem zweiten Platz in der Auf-/Abstiegsrunde hinter dem BSC Preussen Berlin gesichert. In der zweiten Bundesliga-Saison 1987/88 erreichen die Eisadler das Playoff-Viertelfinale, in denen sie in drei Spielen dem Kölner EC unterliegen. Durch stetig wachsende Schulden erlebt die Abteilung eine Krise. Nur mit viel Mühe erhält man die Lizenz für die neue Saison. In der dritten Bundesliga-Saison (1988/89) scheitert die Eintracht erst im Playoff-Viertelfinale nach vier Spielen am SB Rosenheim. Durch den Tod des Abteilungsleiters Günther Herold gerät das Frankfurter Eishockey erneut in eine existenzielle Krise.

1990-91: Schuldenberg folgt dem Erfolg

Jiří Lála wird mit 47 Toren und 59 Assists herausragender Spieler der Eintracht. Unprofessionelles Management und eine teure Mannschaft führen jedoch zu einem Schuldenberg. Am 1. März 1991 erklärt das Vereinspräsidium der Mannschaft, dass aufgrund der schlechten finanziellen Ergebnisse keine Basis mehr für einen Bundesliga-Betrieb gegeben sei. Die Lizenz des Deutschen Eishockey-Bundes wird auf Wunsch der Abteilungsmitglieder an den neu gegründeten „Frankfurter Eissport-Club Die Löwen“ übertragen. Bei der Eintracht ist Eishockey nun vorerst Geschichte.

2002: Die Wiedergründung

Die jetzige Eishockeyabteilung tritt zum 1. Juli 2002 Eintracht Frankfurt e.V. bei und entstammt dem EHC Frankfurt 1988 e.V. Die Idee zum Übertritt zur Eintracht wird im Winter 2001/2002 geboren, als es den Verantwortlichen des EHC zwar gelingt, den Verein finanziell zu konsolidieren, man aber sportlich keine Zukunft für diesen Klub sieht. Über Kontakte kommt man mit der Eintracht bezüglich einer Aufnahme ins Gespräch und so werden die Eishockey-Cracks des ehemaligen EHC als 14. Abteilung ein Teil der Eintracht-Familie.

2004: Meister Landesliga und Aufstieg in die Regionalliga Hessen

Verstärkt durch ehemalige Profis und Oberligaspieler, wird souverän der Meistertitel in der Landesliga und somit der Aufstieg in die Regionalliga Hessen erkämpft. Imposant auch die Bilanz mit 17 Siegen in 18 Spielen und einer Tordifferenz von 209:42. Herausragend sind Spielertrainer Jay McNeill mit 117 Punkten und Peter Renner mit 64 Punkten.

2007: Eintritt in die neugegründete Hessenliga

Nach dem Abstieg aus Hessens höchster Spielklasse in der Saison 2006/2007 gelingt dem Team souverän der Wiederaufstieg in die neugegründete Hessenliga. In den Folgejahren kann sich die Eintracht in dieser Liga etablieren. In dieser Zeit finden auch viele Spieler unterschiedlicher Nationalitäten zur Eintracht. Turnierteilnahmen in Singapur, Znaim (Tschechien) und Brünn (Tschechien) tragen ebenfalls dieser internationalen Ausrichtung Rechnung.

2010: Spiel gegen DEL-Absteiger Kassel Huskies

Höhepunkt der jüngeren Abteilungsgeschichte ist sicherlich das Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies im Jahr 2010 vor 5.100 Zuschauern, bei dem die Eintracht mit einem 0:7 noch das knappste aller Vorrundenergebnisse gegen die ehemalige DEL-Übermannschaft erreichen kann. In der Gesamttabelle der Hessenliga erreicht die Eintracht einen guten vierten Platz.

2011: Meister in der Rhein-Main Hockeyliga

Die 1b-Mannschaft gewinnt ihren ersten Meistertitel in der Rhein-Main Hockeyliga, den sie im Folgejahr erfolgreich verteidigt. Die Hessenligamannschaft belegt 2011 den fünften und 2012 den dritten Platz.

2013: Vizemeister der Hessenliga

Nach zwei dramatischen Spielen mit unglaublichen Comebacks in den letzten Sekunden und Penaltyschießen zieht die Eintracht ins Finale der Hessenliga ein. Im Finale verkauft man sich teuer, unterliegt am Ende aber den Roten Teufeln aus Bad Nauheim.

2014-22 Beide Teams im offiziellen Spielbetrieb des DEB

Seit der Saison 2014/15 tritt die Eintracht wieder mit zwei Teams im offiziellen Ligabetrieb des Hessischen Eishockeyverbands im DEB an. 2015 konnte erneut die Vizemeisterschaft gewonnen werden, im Jahr darauf erreichte man einen guten dritten Platz. Für die großen Sensationen sorgte jedoch die zweite Mannschaft. Sie kam gleich zweimal zu Meisterehren. 2015 konnte der Titel in der Bezirksliga, 2016 in der Landesliga gewonnen werden. 2018 fehlte lediglich ein Sieg zum erneuten Titelgewinn. Die letzten drei Jahre waren, wie alle Bereiche des Lebens, geprägt durch externe Einflüsse wie die Coronapandemie. Nichtsdestotrotz konnte der Eishockey bei der Eintracht wachsen. Für die Zukunft strebt man nach weiteren Erfolgen und will weiterhin eine feste größe in der Frankfurter Sportlandschaft sein.

20 Jahre Eintracht-Eishockey

Das 20-jährige Bestehen der Eishockeyabteilung wird am 5. Februar beim Derby gegen die Hessenliga-Mannschaft der Frankfurter Löwen gefeiert. Alle Infos gibt es hier kurz zusammengefasst.

  • 5. Februar 2023
  • Eissporthalle Frankfurt
  • 19.45 Uhr Spielbeginn – Einlass ab 19 Uhr
  • Ticketpreis: 3 €
    • Tickets online erhältlich