4:14 gewinnen die Eisadler, auch in der Höhe verdient, in der Hessenliga gegen Ice Devils Bad Nauheim!Die Frankfurter wussten, dass der Gegner ob der Tabellensituation nicht zu unterschätzen ist und legten los wie die Feuerwehr. Ein Angriff nach dem anderen brachten die Frankfurter zum Abschluss und überrollten die Nauheimer im ersten Drittel – lediglich die Defensivtaktik der Devils und der stark haltende Torwart Dennis Schmidt verhinderten schlimmeres. So konnte Steffen Schlicht in seiner Heimatstadt zwar schon in der 2.Minute nach toller Kombination mit Dan Meier und Peter Renner von die Führung erzielen, doch die Eisadler verspielten sich derart in Ihrem Angriffsrausch, das die Defensive für kurze Zeit außer Acht gelassen wurde – was der ex-Frankfurter Mike Schmidt zum Ausgleich nutzte. Den Spielverlauf stellte dieser Ausgleich jedoch nicht auf den Kopf, die Adlerträger spielten und kombinierten weiter. Butcher erzielte schließlich in der 12.Minute, auf Zuspiel seines kongenialen Partners Freddi Böttcher sein erstes Tor des Abends zum 2:1 Drittelpausenstand. Sicher hätte man aufgrund des hohen Puckbesitzes eine höhere Führung herausspielen müssen, was auch inhalt der Pausenansprache von Trainer Heinrizi war.Diese zeigte zu Beginn des zweiten Drittels offensichtlich seine Wirkung – die Frankfurter kamen wieder stark aus der Kabine und konnten durch einen Doppelschlag des Russen Mikhail Borzov auf 4:1 davon ziehen. Als wäre das noch nicht genug russische Eishockeykunst gewesen, erhöhte bald darauf Sascha Samochwalow nach einem schönen „russischen Tänzchen“ auf 5:1. Die Nauheimer beschränkten sich auf’s kontern und kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Julian Hessel, doch die Verteidigung war nun hellwach und setzte rechtzeitig den Rückwärtsgang ein. Entsprechend konnte Hessel nach 30 Minuten einen ruhigen Arbeitstag beenden und machte Platz für Michael Dolgner, der fortan das Eintracht Tor hütete. Das Spiel lief weiterhin im Drittel der Gastgeber ab und die mit drei gleichstarken Reihen angetretenen Frankfurter ließen den Nauheimern kaum Luft zum Atmen, was durch weitere Tore durch Butcher (32. Minute) und Böttcher (35. Minute) belohnt wurde. Was, von der Mannschaftsbank der Frankfurter zu diesem Zeitpunkt ungeahnt, von den Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Denn dies war das 100. Saisontor der Frankfurter. Wie das im Mannschaftssport so ist, rückten die Frankfurter immer weiter auf, sodass die Nauheimer Ihre Konterstärke ausspielen konnten und durch zwei stark ausgespielte Konter nochmal auf 3:7 herankamen. Andre Kreiling sagte dazu in der Drittelpause gegenüber einem Reporter folgendes „Es ist schön, dass wir vorne kombinieren – trotzdem müssen wir lernen mit den Kontern des Gegners klar zu kommen. Da letzte nehme ich auf meine Kappe, das mache ich wieder gut…“ und verschwand in der Kabine!Heinrizi fand auch in dieser Pause die richtigen Worte und es sollte das stärkste Drittel der Frankfurter folgen. Das Frankfurter Urgestein Dennis Flink ließ sich nach dem Eröffnungsbully nicht lange bitten und erzielte das3:8 aus Nauheimer Sicht. Besonders Erwähnenswert war dabei die tolle Vorarbeit von den sehr mannschaftsdienlich auftretenden Viktor „Toni“ Leip und Peter Renner, die Ihre Mitspieler ein ums andere Mal mit feinen Pässen schier zum Tore schießen zwangen. Nachdem daraufhin das Trio Böttcher, Spiess und Butcher Ihre Tore vier und fünf des Abends schossen, durften sich nun auch die Verteidiger in die Torschützenliste eintragen. Maurice Szcuzutowski und Andre Kreiling schraubten das Ergebnis mit krachenden Schlagschüssen auf 3:12 hoch. Somit hatte Kreiling, wie angekündigt, seinen Fehler der zum Gegentor fügte mit Ansage wieder egalisiert. Da die Verteidiger nun Blut geleckt hatten, ließ man den Nauheimern mal wieder etwas mehr Platz. Micha Dolgner im Tor der Adler konnte zwar einige Chancen vereiteln, beim 4:12 der Nauheimer war er jedoch machtlos. Doch den Frankfurter Fans war klar, dass dies noch nicht das Endergebnis sein sollte. Nachdem nochmal Dennis Flink für seine Farben traf, wollte Corbin Butcher beenden mit was er begonnen hatte – und traf sehenswert zum Entstand von 4:14 aus Sicht der Gastgeber.Heinrizi äußerte sich nach dem Spiel zufrieden: “Wir wußten was uns im Colonel-Knight-Stadion erwartet. Das Team hat die Vorgabe hervorragend umgesetzt und von Beginn an das Spiel an sich gezogen, dass sich dabei Möglichkeiten zum Konter für den Gegner bieten liegt in der Natur der Sache…“. Zu den Gerüchten seiner Amtsaufgabe nach der Saison wollte er sich bei der Pressekonferenz nicht äußern, lediglich ein schmunzelndes „es ist spät und der Mannschaftsbus wartet“ hinterließ er in gewohnt souveräner Weise den wartenden Pressevertretern.Trotzdem scheint das Thema in Frankfurt noch lange nicht letztendlich entschieden. Schon nach Beginn seines Engagements bei der Eintracht, traf der Trainer mit DEL-Erfahrung auf Skepsis gegenüber dem eigenwilligen Spielsystem, das er den Kuvencracks der Eintracht beibringen wollte. Nun, nachdem der Erfolg ihm im Laufe der Saison recht geben wird, wodurch auch Vorstand und Fans Ihre Bedenken in Hochachtung änderten, scheint Heinrizi seine Aufgabe in Frankfurt als beendet anzusehen. In diversen Fanforen werden jedoch schon Aktionen zum Erhalt des Erfolgstrainers in Frankfurt geschmiedet – vorbei sind die Zeiten von „Keinrizi“-Plakaten im Stadion. Heinrizi trat selbstbewusst in große Fußstapfen und kam mit der Bürde als Nachfolger des Eintracht Idols Jay McNeill zurecht. Er schaffte ein neues, innovatives Spielsystem das den letztjährigen Abstiegskandidaten zum Ende der Saison auf den vierten Platz der Hessenliga führen könnte. Schon jetzt stellt das Team der Frankfurter hinter den Spitzenteams Kassel und Mainz die drittbeste Verteidigung der Liga, aus dieser Konstanten heraus stürmen die Frankfurter zu ihrem dritten Sieg aus den letzten 4 Spielen.Kapitän Schubert bringt es abermals auf den Punkt: „Der Trainer leistet eine hervorragende Arbeit in Frankfurt, trotzdem möchten wir ihm auf seinem Weg nach oben keine Knüppel zwischen die Beine werfen.“ Weiter äußerte sich Schubert zum Spiel: “Es ist fast schade das die Saison nun dem Ende entgegen geht, wir haben einen run…“Am Samstag bitten die Adler den nächsten Gegner zum Tanz, der EC Wallernhausen wird am Ratsweg erwartet. Hier hat man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen – die Frankfurter freuen sich auf das Spiel, die Feier danach und vielleicht auf den vierten Tabellenplatz in der Hessenliga. Dies wäre der größte Erfolg der Eishockey Eintracht nach der Wiedergründung 2002. Spielbeginn ist um 19.30 h.(JH)
16.03.2011