14.12.2015

SGE II siegt 4-2 beim warmen „Winter-Classic“ in Wiesbaden

Wenn ein Trainer nach dem Spiel den Auftritt des eigenen Teams mit den Adjektiven „arrogant“ und „behäbig“ bilanziert und seine Spieler anschließend dazu auffordert, bezüglich der dargebotenen Leistung „selbstkritisch in sich zu gehen“, dann sollte man nicht denken, dass es sich um die Aufarbeitung eines Auswärtssieges handelt.

Wenn ein Trainer nach dem Spiel den Auftritt des eigenen Teams mit den Adjektiven „arrogant“ und „behäbig“ bilanziert und seine Spieler anschließend dazu auffordert, bezüglich der dargebotenen Leistung „selbstkritisch in sich zu gehen“, dann sollte man nicht denken, dass es sich um die Aufarbeitung eines Auswärtssieges handelt. Dass dieser Sieg, den die Eisadler am Sonntag, den 13.12.15, gegen die Wiesbadener Ice-Tigers einfuhren, wenig euphorisch gefeiert wurde, das lag maßgeblich an zwei Faktoren. Zum einen an den den Ice-Tigers, die mit nur neun Feldspielern antraten, und zum anderen an der Art und Weise wie die Frankfurter darauf reagierten. Ex-Coach Christoph Geiser hatte bereits beim Aufwärmen darauf verwiesen, dass es unangenehm werden würde gegen eine solche Rumpftruppe zu spielen. Und obwohl auch Captain Patrick Schoch in seiner Ansprache davor warnte die Gastgeber aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit zu unterschätzen, knüpften die Schützlinge von Armin Wilts über 60 Minuten nie richtig dort an, wo sie bei den zwei überzeugenden Siegen gegen Lauterbach aufgehört hatten. Dabei verlief zunächst alles nach Plan, denn Fabian Kipple brachte die Eintracht in der zweiten Minute durch einen schönen "backhander" mit 1-0 in Führung. Auch in den folgenden Minuten blieben die Frankfurter mit ihrer halbherzigen Spielweise noch erfolgreich, denn Patrick Fritsch verwertete den Rebound eines von ihm selbst abgefälschten Schusses zum 2-0. Diese rasche und vermeintlich komfortable Führung verleitete die Gäste jedoch dazu, noch mehr Tempo und Intensität aus der Partie zu nehmen. Das führte zu Räumen für die Heimmannschaft und die Wiesbadener erspielten sich folglich zunehmend Torchancen, die der Frankfurter Torhüter Sören Löbrich zunächst noch vereiteln konnte.  In der 16. Minute wurden diese Nachlässigkeiten jedoch durch den starken Lino Stolz bestraft, der für die Ice Tigers auf 1-2 verkürzte. Nur eine Minute später stellte Patrick Fritsch den alten Abstand durch einen kuriosen Alleingang wieder her. Die Art und Weise des Tores war bezeichnend für den gesamten Abend. Eigentlich hatte Fritsch in der neutralen Zone einen Pass spielen wollen, doch als dies misslang, holte er sich die Scheibe zurück, fuhr in die Angriffszone, blieb an einem Gegner hängen, die Scheibe sprang von einem Schlittschuh zurück auf seinen Schläger, und sein für die obere Ecke gedachter Schuss glitt „five-hole“ durch die Schoner des Wiesbadener Goalies Stefan D´Anna ins Tor.  Doch auf das den Frankfurtern bis dato wohlgesonnene Puckglück wollte sich Coach Armin Wlits nicht verlassen und verwies in der Halbzeitansprache darauf, dass er im zweiten Drittel mehr Bewegung und mehr Zielstrebigkeit erwarte, denn nur dann könne man das Eis letztendlich als Sieger verlassen. Es sollte sich zeigen, dass diese Vorgabe zumindest im zweiten Drittel noch nicht umgesetzt wurde, denn die Wiesbadener verkürzten in der 36. Minute durch ein kurioses Tor von Lino Stolz auf 2-3. Der Verteidiger der Ice Tigers hatte einen Schlagschuss von der roten Linie abgefeuert, der den ansonsten soliden Löbrich zwischen Fanghand und Schoner kalt erwischte. Die Gastgeber schöpften neue Energie und nutzten das Momentum für weitere Torchancen, doch die Eintracht verteidigte den Vorsprung bis in die zweite Drittelpause.Der Text in der folgenden Pausenansprache blieb unverändert. Wilts forderte erneut, dass das Team endlich „die Füße bewegen sollte“, um die engagiert kämpfenden Wiesbadener nicht noch selbstbewusster werden zu lassen. Und im letzten Drittel zeigten diese Worte endlich die erwünschte Wirkung, denn nun schienen alle Spieler erkannt zu haben, dass die Gastgeber nicht einbrechen und bis zuletzt ihre Chance suchen würden. Erst als Lars Schlieker in der 48. Minute, ebenfalls durch einen schönen „backhander“, das 4-2 markierte, ließen die Ice-Tigers erstmals merklich die Köpfe hängen. Da auch Goalie Marcus Daniel, der Löbrich zu Beginn des letzten Drittels abgelöst hatte, nicht mehr zu überwinden war, kamen die Eisadler mit einem blauen Auge und einem letztendlich nicht unverdienten Auswärtssieg davon. Die Spieler der Frankfurter können sich nach nun drei Siegen aus drei Spielen trotzdem zufrieden in die Weihnachtspause begeben und im neuen Jahr an das erfolgreiche 2015 anknüpfen.         Es spielten für die Eintracht II:S: Marcus Weber – Patrick Fritsch – Patrick MaisnerS: Christoph Geiser – Fabian Kipple – Patrick SchochS: Daniel Rohn – Leif Meffert – Nikolai Kuzenko V: Marcus Wigh – Sascha PiekorzV: Lars Schlieker – Marcus WighV: Marvin Idel – Andrej Vachnovan G: Sören Löbrich    Backup: Marcus “Puffi” Daniel Torschützen für die Eintracht:0:1 Kipple (Schoch)0:2 Fritsch (Weber)1:3 Fritsch2:4 Schlieker (Schoch) Die SGE II wünscht allen Fans, Mitspielern und Ligarivalen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2016. Darüber hinaus wünschen wir unseren Rekonvaleszenten, dass ihre Heilung schnell voranschreitet und sie bald wieder das Eis betreten können, um beim „coolest game on earth“ dabei zu sein.